Rom? Wien? Nein, unsere Reise geht nach…. – Mittwoch, 18.05.22
Schon vor unserer Studienfahrt war uns durchaus bewusst, dass es zu dieser Stadt gespaltene Meinungen gibt. Frau Wulfmeyer verwendete die romantische Umschreibung „Das Florenz an der Elbe“. Herr Wende scherzte, dass man auch gleich nach Bottrop fahren könne. Zwei Welten, die aufeinandertreffen! Doch eines stand fest: der Weg führte uns nach Dresden.
Der Mittwochmorgen am Hamburger Hauptbahnhof wurde mit der Nachricht, dass es sich bei dem EC um einen Ersatzzug handelt, eingeleitet. Dies hatte zur Folge, dass die reservierten Plätze nicht mehr existent waren. Doch nach ein paar turbulenten Minuten saßen alle zufrieden auf ihren Plätzen, einschließlich Frau Wulfmeyer und Herrn Wolfkühler. Während der Fahrt wurde unter anderem die großartige Lage unseres Hostels gelobt, denn „es gab einen Aldi direkt AUF DEM Gelände“ (Zitat). Nach einem kurzen Zwischenstopp in Berlin kamen wir nach ca. vier Stunden Zugfahrt sicher in Dresden an und konnten sächsische Luft schnuppern. Auch Herr Troche erfuhr ziemlich schnell von unserer Ankunft, denn noch am Bahnhof beglückwünschten wir ihn mit einem durchaus musikalischen Geburtstagsständchen. Ein kurzer Fußweg zum Hostel stand uns bevor. Dort angekommen, wurden wir mit einer liebreizenden Einführung der Hausordnung begrüßt und schlossen zunächst unsere Koffer in einem Abstellraum ein. Um die Zeit bis zur Zimmerbeziehung zu überbrücken, entschieden sich viele für einen Besuch bei der Eisdiele oder für ein kurzes Picknick im Park.
Gegen 15:00 Uhr konnten unsere Zimmer im 7. Stock (was ein tobendes Getümmel im Fahrstuhl zur Folge hatte) bezogen werden. Auf Wunsch unserer Biolehrkraft, Herrn Wolfkühler, bestand das Nachmittagsprogramm aus einem Besuch im botanischen Garten. Viele entdeckten zahlreiche Blümchen, Kräuter und Bäume. Manch einer entdeckte auch nur die Parkbank und den dazugehörigen Mülleimer… Nach einem schönen und (in vielerlei Hinsicht) lehrreichen Aufenthalt wurden wir in die Freizeit entlassen.
Atemberaubendes Design! – Donnerstag, 19.05.22
Los ging es mit einer Stadtführung am „Goldenen Reiter“ bzw. eigentlich am Reiterdenkmal am Theaterplatz, aber Frau Wulfmeyer und Herr Wolfkühler lotsten uns selbstbewusst zur falschen Tram-Station. Als es dann endlich anfing, führte Diana, die Stadtführerin, uns durch die wunderschöne Altstadt. Wir bemerkten schnell, dass Diana viel zu erzählen hatte und sich freute, ihr Wissen an uns weiter zu geben.
Es stellte sich auch heraus, dass Dianas Tochter, wer auch immer sie sein mag, und Herr Wolfkühler eine Leidenschaft für Rammstein teilen. Danach ging es zur Frauenkirche, wo wir die atemberaubende Architektur bewunderten. Der schwindelfreie Teil der Gruppe ging mit Herrn Wolfkühler auf den Turm der Frauenkirche, während der Rest („Die Klosterbrüder“ — sie verdanken ihren Namen Frau Wulfmeyer) ein Mittagsschläfchen machte.
Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zum Zwinger. Dort warteten einige Ausstellungen auf uns. Die Vorfreude war riesig. Drei Stunden lang hielten wir uns dort auf — einige mehr motiviert als andere. Den Abend ließen wir „ruhig“ an der Elbe ausklingen. Dabei wurde das Relegationsspiel des HSV sehr enthusiastisch verfolgt.
Von der Vergangenheit hin in die Zukunft! – Freitag, 20.05.22
Begonnen hat unser Tag mit einer Besichtigung des Residenzschlosses Dresden. Dort konnten wir im Grünen Gewölbe einen Einblick in die Zeit des 18./19. Jahrhunderts erhalten. Neben ausgestellten Rüstungen und Waffen bis hin zu edlem Schmuck und besonderen Unikaten wurde einem eine atemberaubende Ausstellung geboten, die sich allerdings über eine sehr große Fläche erstreckt hat.
Das Highlight der Ausstellung war ein Edelstein, der als größter grüner Diamant der Welt bekannt ist und der „kleine Tanzsaal“, wobei nicht an Gold gespart wurde.
Gegen Nachmittag haben wir im TimeRide eine VR Animation erleben dürfen. Zusammen in nachgebauten Kutschen machten wir eine Zeitreise ins barocke Dresden und fühlten uns durch die reale Animation, als wären wir selber dort gewesen. Inhaltlich ging es um die Hochzeit von Friedrich August im Dresdner Zwinger und wie die Feier abgelaufen ist. Leider ging die Reise viel zu schnell zu Ende und wir haben insgesamt nur 45 Minuten im Jahr 1719 verbracht.
Anschließend durften wir individuell entscheiden, wie wir den Tag ausklingen lassen wollten. Wir nutzen die Zeit, um entspannt auf einer Wiese zu schlafen und zu spielen. Unser eigentlicher Plan, auf der Elbwiese zu essen, wurde durch einen plötzlichen Starkregen und Gewitter durchkreuzt, sodass wir uns im Stallhof untergestellt haben und kurzerhand auf einer Treppe gegessen haben.
Wilde Tiere und Kartrennen – Samstag, 21.05.22
Am vierten Tag haben wir das Dresdner Hygiene-Museum besucht. Es gab zwar keinerlei Ausstellungen über Hygiene, dafür aber unter anderem über künstliche Intelligenz, in der die Ursprünge, aber auch Konditionen bzw. Einschränkungen künstlicher Intelligenz dargestellt wurden oder die Dauerausstellung „Abenteuer Mensch“, welche sich u.a mit Themen wie menschlicher Anatomie, Mikrobiologie, Sexualität, Ernährung und vielem mehr befasst hat. Danach ging es zum Dresdner Zoo.
Neben den vielen üblichen, exotischen Tierarten, wie Löwen, Orang-Utans, Pelikanen, Elefanten etc., gab es auch unbekannte Arten, wie das Kleinkantschil oder dem Mandschurenkranich, sodass selbst die Veteranen unter den Besuchern etwas Neues erleben konnten. Die wildeste und lässigste Attraktion war jedoch der Ritt mit den Minikarts. Diese Attraktion war zwar weder für unsere Altersgruppe noch für unser Körpergewicht geeignet, aber das hielt uns nicht davon ab, den Spaß unseres Lebens zu haben und uns gefährliche, aber umso spannende Rennen mit anderen Kart-Fahrern (kleinen Kindern) zu liefern.
Erst im Pullover, dann im Hemd! – Sonntag, 22.05.22
Am fünften Tag stand um 13:00 Uhr erstmal eine Bootstour auf der Elbe auf dem Programm. Dort sind wir aus der Dresdener Innenstadt heraus in Richtung der Stadtteile Blasewitz und Loschwitz gefahren. Auf dem Weg dorthin verwandelte sich die Landschaft von einem Stadtbild in eine Berglandschaft, in der viele historische Villen und kleine Schlösser in den vergangenen Jahrhunderten erbaut wurden. Außerdem wird dort in den Bergen viel Wein angebaut.
Während der Fahrt wurden einem über Lautsprecher sehr interessante Informationen über die Historie Dresdens vermittelt. Die Rückfahrt in Richtung Dresdener Innenstadt begann, als das Schiff die Brücke „das blaue Wunder“ erreichte.
Nach dem Ende der Schiffsfahrt um 15:00 Uhr und zwei Stunden Freizeit machten wir uns, seriös gekleidet, auf dem Weg in die Dresdener Semperoper, um dort das Stück „Die verkaufte Braut“ zu sehen. Zuvor trugen aber drei Schüler vor der Oper eine Ode über Dresden vor, die lautete:
„Du schöne Stadt Dresden!
Du warst nicht immer schön,
Durch Krieg du wurd´st zerstört,
Nun du blühst wieder grün.
Oh, Krieg, du schlimmer Finger!
Du hast zerstört die schöne Pracht,
Nun wir stehen al‘ am Zwinger
Und tanzen die ganze Nacht!“
Die Vorstellung der Oper begann schließlich um 19:00 Uhr. Sie handelte von der Beziehung zwischen Hans und Marie, welche durch schwierige Ereignisse an Vertrauen und echter Liebe hinzugewinnt. Um 22:00 Uhr fuhren wir in das Hostel zurück.
Hochmut kommt vor dem Fall! – Montag, 23.05.22
Der sechste Tag der Studienfahrt begann erneut mit einem doch recht deprimierenden Frühstück. Anschließend durften wir uns eines Lunchpaketes bedienen. Daraufhin ging es für unsere Gruppe in einen Doppeldecker-Reisebus. Der Busfahrer war ein echtes Highlight. Ein einheimischer Sachse namens Tom, der uns durch seine regionalen Kenntnisse die gesamte Busfahrt über gut informieren und unterhalten konnte.
Nach circa einer Stunde Fahrzeit erreichten wir unser Reiseziel: Die sächsische Schweiz, in welcher wir unseren ersten Stopp in der Bastei einlegten. Dort hatten wir zwei Stunden, um sämtliche Wanderwege und Aussichtspunkte auszukundschaften. Einer unserer Mitreisenden hatte dort auf einer Brücke ein prägendes Erlebnis, als er hinten über eine Mauer fiel und sich kurze Zeit darauf eingeklemmt zwischen Brücke und Steinwand wiederfand. Dieser Missstand konnte aber glücklicherweise schnell behoben werden und es ist „nur“ bei einer Nahtoderfahrung geblieben.
Nach weiteren 45 Minuten Fahrtzeit hat unsere Gruppe die Festung Königstein erreicht. Direkt nach der Ankunft wurde uns die schwierige Entscheidung gestellt, ob wir die Festung mit einem Fahrstuhl oder doch eher altmodisch über die Treppen erklimmen wollten, was sich aufgrund der Größe der Festung als anspruchsvolles Unterfangen herausgestellt hat. Oben angekommen hat man die Anstrengung aber aufgrund der imposanten Festung und des weitreichenden Ausblicks schnell wieder vergessen. Nach weiteren zwei Stunden durfte unsere Gruppe noch eine kleine Performance des Liedes „Airplanes“, aufgeführt von Til, Carl, Erik und Felix genießen, bevor wir schließlich die Heimreise angetreten haben.
Abends gingen unsere Lehrkräfte mit der ganzen Gruppe in das Restaurant „L‘Osteria“. Der Restaurantbesuch war ein gelungener Ausklang der Studienfahrt, weil die ganze Gruppe die Zeit im Restaurant genossen hat und die Gelegenheit geboten wurde, sich gemeinsam über die Erlebnisse der vergangenen Woche auszutauschen.
Der Abschluss einer langen Reise – Dienstag, 24.05.22
Am Morgen des 24.05. fing der Tag, wie fast immer, nach dem Aufwachen mit dem Frühstück um 8:30 Uhr an. Nach dem Frühstück und anschließendem Brote schmieren für die Heimreise trafen wir uns alle gegen 10:00 Uhr mit fertig gepackten Koffern in der Hotellobby.
In der Hotellobby konnten alle in einem separaten Raum ihre Koffer und Rucksäcke einschließen lassen. Anschließend hatten wir unsere letzte Freizeit auf der Studienfahrt.
Viele sind ein letztes Mal an das Elbufer gefahren, haben dort Karten gespielt oder einfach nur die Aussicht genossen. Einige andere sind auch ein letztes Mal in die Innenstadt zum Bummeln gefahren.
Nach der letzten Freizeit haben wir uns dann alle pünktlich um 12:00 Uhr wieder in der Hotellobby getroffen, um dann von dort aus zu Fuß mit den Koffern und Rucksäcken zum Hauptbahnhof zu gehen, von dem unsere Bahn um 12:55 Uhr abfahren sollte.
Als wir alle gemeinsam nach der Anwesenheitskontrolle und einem kurzen Fußmarsch gegen 12:15 Uhr am Hauptbahnhof angekommen sind und unser Gleis gefunden haben, konnten alle noch eine kleine Runde durch den Hauptbahnhof drehen, um eventuell letzte Einkäufe vor der Fahrt zu tätigen.
Treffen war dann um kurz nach 12:30 Uhr am Gleis 3. Um ca. 12:45 Uhr kam dann unsere Bahn, der EC 174, in dem wir, wie auf der Hinfahrt, reservierte Sitzplätze hatten. Mit der Reservierung hat alles sehr gut funktioniert, sodass jeder auch seinen Sitzplatz hatte.
Die Bahnfahrt war tadellos. Ohne große Probleme oder Verspätungen sind wir pünktlich um 17:10 Uhr am Hamburger Hauptbahnhof angekommen. Hier gab es noch eine letzte Anwesenheitskontrolle und ein kurzes Feedback zur Studienfahrt und der Bahnfahrt. Bevor sich dann alle auf den endgültigen Nachhauseweg machen konnten, wurden letzte Details für den Nachbereitungstag inkl. eines gemeinsamen Frühstücks besprochen. Nach dieser kurzen Absprache wurde die Studienfahrt um ca. 17:15 Uhr offiziell beendet, sodass sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrkräfte eigenständig nach Hause fahren konnten.
Für die Gruppe: Faris, Q1c, 31.05.2022