Ausflug in die Elbphilharmonie

Am Freitag, den 13. sind wir, der E-Musikkurs, die Musikklasse der 9c, Frau Frankenberg und Frau Lüthje, in die Elbphilharmonie gefahren, um uns das Konzert „Circling Realities“ anzuschauen. Dieses Konzert, inszeniert vom Ensemble „Orchester im Treppenhaus“, war anders als andere herkömmliche Klassikkonzerte. Gespielt wurde es im Kleinen Saal als Schülerkonzert. Das Thema des Konzerts war Zusammenhalt, Gesellschaft und wie die Digitalisierung diese beeinflusst. Dass das Ensemble einige Dinge anders machen würde, war uns von vornerein klar. Allerdings wurden wir dann doch bei einigen Dingen überrascht. Es fing mit der Ankunft und der Garderobe an. Nachdem wir uns vorher zwanzig Minuten in der Elphi umgesehen hatten, wurden wir eingelassen. Dabei bekam jeder eine kleine Karte in die Hand gedrückt – entweder mit einer Null oder einer Eins bedruckt. Was es damit auf sich hatte, zeigte sich später.

Anstatt unsere Jacken und Taschen bei der Garderobe abzugeben oder aufhängen zu können, bekamen wir einen riesigen Bauarbeitersack vor die Füße gestellt. Hier sollen eure Sachen rein, hieß es.

Dann wurden die „Einsen“ in den Kleinen Saal eingelassen, während die „Nullen“ gefragt wurden, ob sie beim Konzert quasi mit auf der Bühne stehen wollen. Auf der Bühne wurden Kreise auf den Boden projiziert, in denen sich immer ein bis zwei „Nullen“ hineinstellten – darunter auch welche von uns. Sie blieben das ganze einstündige Konzert in diesen Kreisen, die sich ab und zu bewegten. Auch die Musiker*innen hatten jeweils ihre eigenen Kreise, die sich ebenfalls bewegten. Für die Zuschauer*innen auf der Bühne war dies ein einmaliges und einzigartiges Erlebnis – ein Konzert hautnah, während die Musik um einen herum gespielt wurde. Für die andere Gruppe, die nicht die Chance hatte, auf der Bühne zu stehen, war das Konzert  vielleicht nicht genauso beeindruckend wie für die anderen. Durch die vielen Menschen konnte man häufig die Musiker*innen gar nicht sehen, obwohl es (zumindest für mich) immer sehr faszinierend ist, Menschen beim Musizieren zu zusehen.

Eine weitere Besonderheit des Konzerts war, dass die Musiker*innen alle Stücke auswendig spielten. Besonders war das Stück von Benjamin Scheuer (Testudo), indem die Musiker*innen und die Zuschauer*innen mithilfe der projizierten Kreise in zwei Gruppen aufgeteilt wurden, die sich sichtbar nicht gut verstanden. Durch wütende Klänge, aber auch durch Schreien und Aufstampfen mit dem Fuß wurde dies deutlich gemacht. Das beste Stück war allerdings von Maurice Ravel „Pavane pour une infante défunte“, dicht gefolgt von „Clearing, Dawn, Dance“ von Judd Greenstein.

Es war ein sehr, sehr schönes Erlebnis, wenn auch ein oder zwei Überraschungen dabei waren.

Elisa Teuber