Bioprofil besucht biologische Sammlung der Hamburger Universität

An einem kühlen Januarmorgen haben wir uns auf den Weg nach Hamburg gemacht, um dort das Zoologische Museum der Universität Hamburg zu besuchen. Dort wurden wir von Prof. Matthias Glaubrecht, dem Leiter dieses Museums, in Empfang genommen. Herr Prof. Glaubrecht präsentierte uns sehr eindrucksvoll und äußerst unterhaltsam die Ausstellung im Zoologischen Museum mit den besonderen Highlights z. B. der kriminalistischen Rekonstruktion einer Havarie von Finni dem Finnwal mit einem englischen Schiff am Ende des 2. Weltkriegs oder der über 300 Jahre alten Mona Lisa des Zoologischen Museums: ein Unikat eines weiblichen Narwals mit zwei Stoßzähnen, das nur durch einen Glücksfall vor der Zerstörung während der Operation Gomorrha 1943 in Hamburg gerettet worden ist. Thematisch hat uns der Evolutionsbiologe Glaubrecht anschaulich das letzte Halbjahresthema Evolution mit eindrucksvollen Akzenten zum Abschluss gebracht.

Ein Großteil der über 10 Millionen Sammlungsstücke befindet sich für die Öffentlichkeit unzugänglich in der Sammlung unterhalb der eigentlichen Ausstellungsräume. Auch dorthin hat uns Herr Glaubrecht geleitet und uns die Besonderheiten und den wissenschaftlichen Wert dieser umfangreichen Sammlung aus eingelegten Reptilien, Amphibien und Fischen, zum Teil aus den letzten beiden Jahrhunderten aber auch durch aktuelle DNA-Analysen ergänzt, erklärt.

Herr Professor Glaubrecht ist nicht nur Leiter dieses Zoologischen Museums, sondern auch Projektleiter für das neu geplante Museum, dem Evolutioneum, das in der Hafen-City entstehen soll. Er konnte uns das Konzept für dieses neu geplante Museum erläutern, das in modernen Räumlichkeiten nicht nur einen Abriss über die Evolution, sondern insbesondere den im letzten Jahrhundert beängstigend voranschreitenden Biodiversitäts-wandel als Teil des LIB (Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels) präsentieren wird. In dem Zusammenhang legte uns Herr Glaubrecht die besorgniserregenden Auswirkungen der Menschheit auf die Natur innerhalb der letzten 70 Jahre (man spricht inzwischen von dem sogenannten Anthropozän) dar, so kurz vor den Abiturprüfungen beeindruckende Ergänzungen zu den Inhalten des Biologieunterrichts.

K. Risse

die “Mona Lisa” des Zoologischen Museum (Foto: UHH/Glaubrecht)