In jedem neuen Schuljahr hört man laute Stimmen durch die Gänge rufen: „Wo ist E48? Wo müssen wir hin?“. Um sich erst einmal in die neue Schule hineinzufinden, braucht es ein wenig an Zeit, Selbstbewusstsein und Hilfe. Diese Hilfe bieten Oberstufenschüler an, die wie „große Geschwister“ als sogenannte Paten immer für die jüngeren Schüler da sind. Die Aufgaben der Paten sind hierbei aber natürlich nicht nur zu zeigen, wo sich alles in der Schule befindet, sondern auch auf Ausflüge mitzufahren, Konflikte zu schlichten und generell an Projekttagen und Klassenaktionen teilzunehmen. Ich bin eine dieser Patinnen und verantwortlich für die derzeitige 6a. An diese süße Klasse habe ich viele schöne Erinnerungen. Direkt bei der Einschulung vor inzwischen anderthalbJahren habe ich sie in mein Herz geschlossen. Neben kleineren Dingen wie Eis essen gehen, Kekse backen und die jungen Schüler in ihrem Unterricht zu begleiten, war die Kennlernfahrt nach Bad Segeberg eine schöne Erinnerung. Das absolute Highlight war für mich allerdings, als wir gemeinsam in der Schule übernachtet haben. Nachdem wir abends noch Fußball gespielt hatten, haben wir bei Popcorn und Chips „Rapunzel – Neu verwöhnt“ gesehen. Catherina Krolls (6a) schönste Erinnerung an die gemeinsame Zeit war die Kennlernfahrt: „Ich fand die Kennlernfahrt mit euch ganz toll, weil wir euch dort kennengelernt haben und das war halt ziemlich lustig und auch wenn ihr die Freistunden, die ihr habt, die ihr für uns geopfert habt, zu uns in die Klasse gekommen seid und mit uns Unterricht gemacht habt, hatten wir viel Spaß. Eine weitere Sache die mir sehr gefallen hat, war das Keksebacken im letzten Jahr.“ Das Keksebacken war auch für mich ein besonderer Tag, weil ich am nächsten Tag Geburtstag hatte und meine Paten mir viele schöne Dinge gemacht haben, über die ich mich, als ich sie am nächsten Tag bekam, sehr freute. Generell scheinen sich die Sechstklässler bei der Frage, ob Paten für neue Schüler hilfreich sind, sehr einig zu sein. „Also ich finde es eigentlich ganz gut, denn immer wenn man etwas auf dem Herzen hat und es nicht unbedingt dem Lehrer sagen will, kann man zu dir gehen.“ (Julia Witt, 6a) Einer ähnlichen Meinung ist Catherina auch: „Also ich finde es ganz toll, dass es Paten gibt, weil in der fünften Klasse, kennt man sich ja nicht so aus und man kann auch Fragen zu Fächern und so stellen. Deswegen würde ich es auf jeden Fall weiterempfehlen, für die fünften Klassen Paten einzusetzen und wenn man dann auch noch so nette Paten hat, hilft einem das auch sehr viel!“ Was Fragen bezüglich des Unterrrichts angeht, gibt es das Angebot für Nachhilfeunterricht bei mir. Zum Beispiel habe ich zwei Mädchen in der Klasse in Englisch geholfen, was für mich persönlich sehr schön war, da das Interesse der Schüler sehr groß war. Ich habe ja schon so manches mit ihnen erlebt und  möchte nicht, dass sie wegen der Schule Sorgen und Stress haben. Julia war eine meiner beiden Nachhilfeschülerinnen und erklärt: „Es ist besser seine Patin als Nachhilfelehrerin  zu haben, weil man sich kennt und sich nicht verstecken muss. Ich hatte bereits vorher bei einem anderen Jungen Nachhilfe und habe mich nicht so getraut, etwas zu fragen, aber bei Paten ist das anders.“ Jedes Mädchen und jeder Junge von ihnen ist auf ihre eigene Art und Weise besonders und natürlich sind sie auch in ihrem Charakter unterschiedlich, worauf man sich einstellen muss. Generell ist es aber für einen selbst sehr  hilfreich, dieses „Amt“ zu übernehmen, da das Selbstbewusstsein dadurch gestärkt wird. Man lernt darüber hinaus, eine Jugendgruppe zu leiten, mit Jüngeren umzugehen und Probleme zu lösen.

 

Jytte Brenner (Q1g), 19.03.2015