Windkraft in Bargteheide –Segen oder Fluch?

 

Wir bekommen Windräder nach Bargteheide, das ist doch gut, denkt man dann. Praktisch das Gegenteil von Atomkraft, also tragen wir zum Energiewechsel bei, damit Deutschland als einer der ersten Länder grün wird. Vielleicht sterben ein paar Vögel, aber sonst gibt es doch nichts dagegen einzuwenden.

 

Befürworter der Windkraft preisen die neue Energie an

Das meinen auch die Investoren. Es ist doch eine saubere Energie ohne CO2-Ausstoß, also kriegt die Ozonschicht keine weiteren Löcher. Außerdem wird die Energie, die Bargteheide braucht wird, auch hier erzeugt, also gibt es keine langen Leitungswege und keine Energie geht verloren. Wind ist regenerativ, eine Energie, die unendlich vorhanden ist. Also gibt es doch nur Vorteile oder?

 

Es formiert sich Widerstand gegen die Windkraft

Doch es gibt auch eine Gegenbewegung in Bargteheide, die sich „Gegenwind Bargteheide“ nennt. Wenn man nun von einer Bewegung gegen Windkraft hört, denkt man zuerst an Atomkraftbefürworter. Was denken sich diese Leute, sollen wir etwa diese hochgefährliche Energieform behalten? Doch die Gründe dieser Bewegung sind anderer Natur, die Gegner sind vor allem von den Gedanken an die Gesundheitsgefährdung getrieben. Gesundheitsgefährdung? Die Windräder sind doch nicht radioaktiv wie die Atomkraftwerke oder sie stoßen doch keine Abgase aus wie Kohlekraftwerke? Oder etwa doch.

 

Windräder können der Gesundheit schaden

Nein, das ist nicht das Problem. Schon eher geht es um kontinuierlich an-und abschwellende Geräusche, die die Windräder bei der Energiegewinnung erzeugen. So etwas wird in manchen Ländern gar als Foltermethode genutzt. Darüber hinaus stören die dauernden sich bewegenden Schatten der Rotorblätter oder der Infraschall die Ruhe. Was ist das, werden sich nun viel fragen. Infraschall ist eine tieffrequentes Geräusch, das das menschliche Ohr gar nicht hört, das aber Einfluss auf das vegetative Nervensystem hat, weil der Körper durch diesen „Lärm“ in Daueralarmbereitschaft versetzt wird, der den Körper unter enormen Stress setzt. Die Folge dieses Stresses sind Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen, Tinnitus und Bläschen auf den Schleimhäute.

 

Gesetze für den Bau von Windparks erlassen

Ja gut, dann darf es ja gar keine Windkraft geben, müssen wir dann Atomkraft behalten? Nein, denn baut man die Windkrafträder in angemessenem Abstand von besiedeltem Gebiet, droht für die menschliche Gesundheit keine Gefahr.

In Deutschland liegen aber noch keine Gutachten vor, die diese Gesundheitsschäden beweisen und deswegen dürfen hier in Schleswig-Holstein solche Anlagen in 800m Entfernung zu besiedelten Gebieten aufgestellt werden. In vielen anderen Ländern der Erde, wo es Gutachten gibt, wurden deshalb Abstände von 2500-3000m festgelegt. Also fordert diese Bewegung, wie auch die Weltgesundheitsorganisation und eine Bundesratsinitiative einzelner Bundesländer, den 10fachen Abstand der Höhe der Anlagen zu besiedelten Gebieten einzuhalten. Hier in Bargteheide wären das dann 2000m.

 

Eine Reportage von Johanna Maybaum, E1g