Ein Seminar- und Reisebericht von Charlotte Timmermann

 

Es war ein ganz normaler Schultag. Nur für Annika, Emma, Fiona, Oliver, Jorne, Charlotte, Herrn Bussenius und Frau Selzener war es ein Reisetag. Wir durften etwas länger schlafen, denn die Abfahrt zu unserem Streitschlichterwochenende in Warnow war erst um 9:00 Uhr. Alle waren pünktlich. Vor der Fahrt waren wir alle besorgt, ob unser Gepäck auch in das für uns vorgesehene Fahrzeug

   TheorieWarnow
   Die Streitschlichter bei der Arbeit: Ein Streitfall im Rollenspiel

passen würde. Glücklicher Weise war genügend Stauraum vorhanden.

Die Jungs kamen zwar als erstes an, hatten dadurch bei der Zimmerwahl allerdings keinen Vorteil, da wir ein wenig zu früh kamen und die Vermieterin noch nicht da war. Als wir ins Haus gehen konnten, checkten wir zunächst einmal sämtliche Zimmer ab. Da es

GruppenfotoWarnow2017   
 Unsere Streitschlichter:

v.l.:Charlotte Timmermann, Claudia Selzener (Schulpädagoin), Fiona Freystadt, Annika Thiele, Emma Prikker, Jorne Esselborn, Ole Bussenius (Lehrer), Oliver Nissen

 

nur Zweierzimmer gab, mussten zwei von den vier Mädchen auf der Matratze schlafen. Keiner wollte diese Unannehmlichkeiten natürlich auf sich nehmen, also wurde gelost. Danach gab es noch einiges an Hin und Her und ein Rotationsmodell wurde eingeführt. Der erste Streit um die besten Liegeplätze wurde also gleich zu einem erfolgreichen Testlauf für die erlernten Streitschlichterkompetenzen.

Untergebracht waren wir in einem Bauernhaus in der Nähe eines Sees. Dadurch, dass der See kalt war, wurden einige Teilnehmer der Fahrt von genussvollen Badegängen abgehalten. Allerdings trafen sich Jorne, Emma, Olli und Herr Bussenius jeden Morgen zum Frühbaden am See. Auch Charlotte konnte einmal zum Sprung ins kalte Wasser überredet werden. Allerdings blieb ihr Auftritt am See auch der einzige – „anormal kalt“ war Charlottes grimmige Diagnose zur Wassertemperatur.

Zum Mittag gab es Spaghetti mit Hacksoße,was doch nicht so schrecklich schmeckte, wie zunächst befürchtet.

Jetzt konnte der Tag beginnen. Wir erkundeten die Gegend und aus irgendeinem Grund hatte Annika plötzlich Kuhsch… auf ihrer Hose. Was für ein Spektakel!

Wir spielten mehrere Partien Tischkicker und ignorierten mit Erfolg den Auftrag, den Tisch abzuräumen und den Geschirrspüler einzuräumen.

 KickerWarnow
 Kicker-Spaß im Freizeitraum

Bei den täglich durchgeführten 120 Theorieminuten am späten Nachmittag stand zunächst wieder ein Konflikt auf dem Programm, der in einem Rollenspiel geschlichtet werden musste.

Dabei ging es darum, einen Konflikt um Diebstahl und Eifersucht zwischen drei Freundinnen zu schlichten.

 WarnowSee
 Frühbaden im Warnower See

Anhand des Konflikts haben wir dann überlegt, wie wir die bekannten Methoden der Streitschlichtung anwenden und verbessern können.

Es war sehr schön, dass uns kein ellenlangens Programm aufgezwängt wurde. Abends haben wir uns dann noch über den Tag unterhalten. Am Ende wurden wir auf unsere Zimmer geschickt und durften uns nur noch leise unterhalten. Um 01:36 endete der Tag. Upps, das hätte ich an dieser Stelle wohl nicht verraten sollen.

Am nächsten Morgen sind dann Emma, Oli, Jorne, ich und Herr Bussenius wie jeden Tag zum Frühschwimmen aufgebrochen. Das Wasser war mal wieder so kalt, dass man dachte, die Arme würden einem abfrieren.

Nach dem Frühstück haben wir uns mit einem weiteren Streit beschäftigt und das Thema Selbstbehauptung erörtert. Es ging um die Frage, wie man sich gegen ungerechtfertigte Anschuldigungen und Kritik zur Wehr setzen und sein Selbstwertgefühl auch dann schützen kann, wenn ein Vorgesetzter oder eine höher stehende Person einen ungerecht behandelt.

 FeuerWarnow   
 Stockbrot und Lagerfeuer  

Den restlichen Tag hatten wir frei. Erst am Abend gab es eine Fortsetzung der Theoriestunde: wir haben da etwas über Mediatoren in der Erwachsenenwelt (Diplomaten, Eheberater, Berater in politischen Streitfragen) und über die Erfahrungen von Streitschlichtern in anderen Schulen gelernt.

Dann haben wir ein Lagerfeuer gemacht. Da das Stockbrot an einigen Stellen verbrannte, ansonsten aber teigig blieb, haben wir es durch Würstchen ergänzt und hatten also rohes und verbranntes Stockbrot und Würstchen. Hört sich ekelig an, schmeckte aber letztlich doch ziemlich lecker.

Nach einer reichlich kurzen Nacht sind wir am nächsten Tag kurz vor Mittag abgereist.

 

Zum Abschluss bedanken wir uns noch recht herzlich bei den Rotariern. Sie haben mit ihrer großzügigen finanziellen Unterstützung dazu beigetragen, dass wir auch dieses Jahr wieder unser Streitschlichter-Projekt um diese erlebnis- und lehrreiche Seminarfahrt bereichern konnten!

 

 

BillardWarnow
..und zwischendurch eine Runde Billard

 

Charlotte Timmermann (Klasse 7), 20.06.2017